Heute widme ich mich einer der häufigsten Fragen, die in der Strickwelt immer wieder auftauchen: Wie wasche ich mein Strickstück richtig? Keine Sorge, es ist einfacher, als man denkt. Lass uns gemeinsam einen Blick auf die besten Tipps und Tricks werfen, damit deine handgestrickten Schätze lange schön bleiben.
Weniger ist mehr: So geht Woll-Pflege
Wolle ist von Natur aus super pflegeleicht und benötigt keine häufige Wäsche. Tatsächlich verliert Wolle mit jedem Waschgang etwas von ihrem enthaltenen Lanolin - und damit auch ein Stück ihrer Superpower. Aber keine Panik, es gibt eine einfache Lösung: Lüften! Hänge dein Strickstück einfach mal in den Nebel oder nach einer heißen Dusche ins feuchte Badezimmer. So kann die Wolle ihre Selbstreinigungskraft voll entfalten und du sparst dir den häufigen Waschgang.
Wann und wie du dein Strickstück waschen solltest
Einmal im Jahr ist völlig ausreichend, oder wenn dein fertiges Strickstück direkt von den Nadeln hüpft. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine schonende Waschmethode, die sicherstellt, dass du lange Freude an deinem Strickstück hast:
1. Sanftes Bad: Fülle ein Becken mit lauwarmem Wasser, lege eine Wollwaschseife rein oder einen Schuss Wollwaschmittel. Lege dein Strickstück hinein und lass es ein bisschen im Wasser liegen – nicht rubbeln oder wringen! So bleibt die Struktur der Wolle erhalten.
2. Reine nordische Schafwolle: Wenn du reine nordische Schafwolle verwendest, kannst du sogar das heißeste Wasser aus dem Hahn nutzen. Lege das Strickstück vorsichtig ins heiße Wasser und bewege es nicht mehr, solange es darin liegt. Lass es einfach im Wasser liegen, bis dieses abgekühlt ist. So flufft die nordische Wolle richtig schön auf und wird weicher. Diese Methode ist ideal, um die natürlichen Eigenschaften der Wolle voll zur Geltung zu bringen.
3. Schonendes Ausdrücken: Nachdem das Wasser abgekühlt ist, lass das Wasser ablaufen und drücke dein Strickstück vorsichtig aus, ohne zu wringen. Das ist wichtig, damit die Fasern nicht beschädigt werden. Rolle das Strickstück anschließend in ein Handtuch ein und mache einen kleinen Freudentanz auf der Handtuchrolle, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
4. Formgebung: Ich selbst spanne meine Strickstücke nie, sondern rolle das Maschenbild glatt. Dazu kannst du einen Teigroller mit Griff verwenden, um das Strickstück in Form zu bringen. Durch das sanfte Glätten mit dem Teigroller werden die Maschen schön gleichmäßig.
5. Lufttrocknen: Lege dein Strickstück zum Trocknen auf ein Netz oder ein trockenes Handtuch auf den Wäscheständer. Das sorgt dafür, dass sich keine Nässe staut und die Wolle schneller trocknet, da auch von unten Luft an das Stück kommt.
Warum lüften oft besser ist als waschen
Wolle hat eine faszinierende Eigenschaft: Sie ist selbstreinigend. Das bedeutet, dass sie Gerüche und Schmutz durch bloßes Lüften loswerden kann. Hänge dein Strickstück regelmäßig ins Freie - idealerweise in den frühen Morgenstunden, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist. So bleibt die Wolle frisch und sauber, ohne dass sie gewaschen werden muss. Diese Methode ist besonders praktisch für größere Strickstücke wie Decken, Pullover oder Schals.
Noch ein paar Extra-Tipps zur Pflege von Wolle
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden: Trockne dein Strickstück niemals in direktem Sonnenlicht, da dies die Fasern austrocknen und spröde machen kann.
- Mottenschutz: Lagere deine Wollstrickstücke an einem hellen und trockenen Ort, bewege sie immer wieder, indem du sie umlagerst oder einfach oft benutzt. Starke Düfte wie Lavendel, Citronella oder Zedernholz können helfen, Motten fernzuhalten. Du kannst deine Schränke auch mit Neemöl einsprühen, das hält Motten sehr gut fern.
Das war's schon! Mit diesen einfachen Schritten bleibt dein Strickstück lange schön und kuschelig. Hast du noch Fragen? Lass es mich wissen! Deine Strickwerke sind etwas ganz Besonderes und verdienen die beste Pflege.
Viel Spaß beim Stricken und Pflegen deiner Wollstücke!